EFQM in der Schule
Ein Online-Handbuch zur Entwicklung von Schulen/Hochschulen
nach dem Modell der European Foundation for
Quality Management (EFQM)
Gefördert durch die Kommission der Europäischen
Union
und der Arbeitsgruppe Steiermark, LSR - Landesschulrat
für Steiermark,
Steiermark 1995 (Print) / 2001 (Online)
[Grafik: EFQM-Modell der Schulentwicklung, Quelle: www.efqm.org
/ www.deutsche-efqm.de]
Entwicklungsbereich 1: Führung (Engagement
der Schulleitung für EFQM)
Entwicklungsbereich 2: Politik und Strategie (Leitbild
/ Ziele / Schulprogramm)
Entwicklungsbereich 3: Mitarbeiterorientierung (Forbildung
der Lehrer)
Entwicklungsbereich 4: Ressourcen (Finanzmittelverwendung)
Entwicklungsbereich 5: Prozesse (Didaktischer
Unterricht)
Entwicklungsbereich 6: Kundenzufriedenheit (Befragung
der Schüler & weitere)
Entwicklungsbereich 7: Mitarbeiterzufriedenheit (Lehrerzufriedenheit)
Entwicklungsbereich 8: Gesellschaftliche Verantwortung/Image
(Bildungsauftrag)
Entwicklungsbereich 9: Ergebnisse der schulischen Tätigkeit
(Erfolge herausstellen)
1. Das Handbuch definiert die 9 Kriterien und 33 Elemente des EFQM-Modells für den Bereich des schulischen Bildungswesens, es bietet damit die Grundlage für die Durchführung von Entwicklungssprozessen an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen analog zu dem europaweit bewährten EFQM-Modell.
2. Struktur und Terminologie sind primär auf die "einzelne Schule" als Organisationseinheit ausgerichtet (im Text als "Schule" bezeichnet). Jede Schule ist dabei als Teil eines Gesamtsystems zu sehen, dessen Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Aufträge, gesetzliche Vorgaben etc. das Umfeld der Schule darstellen, an dem sich jeder Bewertungs- und Qualitätsprozeß zu orientieren hat.
3. Als "Kunden" der Schule sind in erster Linie die Schüler zu
sehen, die unmittelbar die Bildungsdienstleistungen in Anspruch nehmen
(direkte Kunden).
Synonym sind dabei für Bildungseinrichtungen, die nicht "Schule"
sind (zB. Universitäten, Akademien etc.) die Begriffe "Studenten",
"Studierende" o.ä. zu verwenden.
4. Als "indirekte Kunden" sind in weiterer Folge Eltern, Erziehungsberechtigte oder andere Bezugspersonen der Schüler zu verstehen, ebenso weiterführende Bildungsinstitutionen, die Arbeits- und Berufswelt und die Gesellschaft, die indirekt die Bildungsdienstleistungen der Schule in Anspruch nehmen, auf diese aufbauen und von ihnen Nutzen ziehen. Weitere Erläuterungen dazu finden sich bei Kriterium 6/Kundenzufriedenheit.
5. Neben der Trennung von "direkten" und "indirekten" Kunden sind auch "externe" und " interne" Kunden zu unterscheiden. Interne Kunden sind zB. Lehrer höherer Klassen einer Schule, die auf die Leistungen, die von Lehrern in vorigen Klassen erbracht werden, aufbauen können. Wenn im Text der Begriff "Kunde" verwendet wird, ist durchwegs der "externe Kunde" gemeint.
6. Beim Kunden "Schüler" ist besonders darauf hinzuweisen, daß in der Schule (wie in manchen anderen Non-Profit-Organisationen zB. im Krankenhaus) der Erfolg und das Ergebnis der Dienstleistung untrennbar mit der Eigenleistung des Schülers verknüpft ist. Einerseits ist der Schüler zur Mitarbeit verpflichtet, andererseits kann ein nachhaltiger Bildungserfolg nur entstehen, wenn der Schüler seinen aktiven Beitrag (Interesse, Aufnahme, Mitarbeit ... ) dazu leistet. Dieser Aspekt ist bei der Qualitätsbewertung besonders zu beachten.
7. Eine besondere Rolle spielen auch die "indirekten Kunden" Eltern, die über die Schulpartnerschaft allgemein und über verbindich eingerichtete Gremien (Schulforum, Schulgemeinschaftsausschuß) sowie über Elternvereine aktiv am Schulgeschehen teilnehmen und mitwirken. Diese besondere Rolle ist in der Selbstbewertung und im Qualitätsmanagement ebenfalls besonders zu beachten.
8. Als Mitarbeiter in der Organisationseinheit "Schule" werden alle angestellten oder mitverwendeten Lehrer sowie allgemeine Bedienstete bezeichnet. Mit dem Begriff "Führung" wird in erster Linie der Schulleiter angesprochen, weiters Personen, die Führungsaufgaben im Rahmen der Schulstruktur wahrnehmen (können) zB. Administratoren, Abteilungs-, Fach-, Klassenvorstände etc.
9. Wenn Umfassendes Qualitätsmanagement letztlich nicht nur als Beitrag zur Entwicklung dereinzelnen Schule, sondern als Element der umfassenden Schulentwicklung insgesamt gesehen werden soll, fordert das Modell auch zu analogen Bewertungsvorgängen auf der regionalen, Landes- und darüberliegenden Ebene heraus, um Angebot und Qualität der Bildungsleistungen hinsichtlich einer umfassenden Betrachtung der Anforderungen der Gesellschaft, des Gesetzgebers, der Familien, der Wirtschaft und anderer Lebensbereiche zu entwickeln.
10. In weiterer Folge sollen - auch in Abstimmung mit anderen Entwicklungsmaßnahmen im Schulbereich - pragmatische und bewältigbare Wege zur konkreten Durchführung von Selbstbewertungsprozessen an Schulen in einigen Pilotversuchen erarbeitet werden, die dann als handhabbare Modelle - verbunden mit begleitenden Entwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen - weiteren Schulen zur Verfügung gestellt werden können.
Wie die Führungskräfte, insbesondere der Direktor, umfassende Qualität als grundlegenden Prozeß der Schule für eine ständige Verbesserung einführen und durchsetzen.
Unterpunkte des Kriteriums 1
Aus der Schulentwicklung sollte hervorgehen:
1a. Sichtbares Engagement und Vorbildfunktion in Bezug auf umfassende Qualität
Ansatzpunkte können sein, wie die Führungskräfte, insbesondere der Direktor, aktiv werden,
1b. Eine nachhaltige UQ-Kultur
Dabei wird UQ-Kultur als beständig vorherrschende Atmosphäre/Stimmung in der Schule definiert, aus der eindeutig hervorgeht, daß alle Mitarbeiter UQ als Grundlage für ihren Aufgabenbereich und für die Weiterentwicklung der Schule anerkennen.
Ansatzpunkte könnten sein, wie Führungskräfte positive Schritte unternehmen, um
1e. Situationsgerechtes Anerkennen und Würdigen der Anstrengungen
und
Erfolge von einzelnen Mitarbeitern und Teams
Ansatzpunkte könnten sein, wie sich die Führungskräfte engagieren bei der Anerkennung
1d. Förderung von umfassender Qualität durch Bereitstellung
vorhandener
Ressourcen und geeigneter Hilfsmitteln sowie Unterstützung
Ansatzpunkte könnten sein, wie Führungskräfte Unterstützung gewähren durch
1e. Engagement bei Schülern, Eltern, Abnehmern und Zubringern
Ansatzpunkte könnten sein, wie Entscheidungsträger positive Schritte unternehmen, um
1f. Aktive Förderung umfassender Qualität außerhalb
der Schule
Ansatzpunkte könnten sein, wie Entscheidungsträger umfassende Qualität außerhalb der Schule fördern durch
Wie die Politik und die Strategie der Schule das Qualitätskonzept widerspiegeln und dessen Grundsätze bei der Festlegung, Umsetzung, Überprüfung und Verbesserung der Politik und Strategie angewandt werden.
Wie die Politik und Strategie der Schule den gesellschaftlichen Auftrag, das Leitbild des Schulwesens im Wirkungsbereich des Landesschulrates und die spezifischen Aufgabenstellungen der Schulforrn im jeweiligen Umfeld widerspiegeln.
Werte werden als Einstellungen und Erwartungen verstanden, die beschreiben, wie sich die Mitarbeiter der Schule verhalten. Auf ihnen beruhen alle Beziehungen innerhalb und außerhalb der Schule (zB. Vertrauen, Unterstützung, Beziehungsqualität, Aufrichtigkeit, Wahrnehmung der Erziehungsaufgabe ...).
Das Leitbild beinhaltet alle Aussagen, die beschreiben, wohin die Schule
sich zukünftig entwickeln will und welche Hierarchie der Bildungs-
und Beziehungsziele dafür den Orientierungsmaßstab bietet.
Unterpunkte des Kriteriums 2
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen:
2a. Wie Politik und Strategie auf dem Konzept der umfassenden Qualität
beruhen
Ansatzpunkte könnten sein, wie
2b. Wie Politik und Strategie auf Grund von umfassenden und relevanten
Informationen festgelegt werden
Ansatzpunkte könnten sein, wie
2c. Wie Politik und Strategie Grundlage von Schulentwicklungsplänen
bilden
Ansatzpunkte könnten sein, wie
2d. Wie Politik und Strategie bekannt gemacht werden
Ansatzpunkte könnten sein, wie
2e. Wie Politik und Strategie regelmäßig aktualisiert
und verbessert werden
Ansatzpunkte könnten sein, wie
Wie die einzelne Schule das gesamte Potential ihrer Mitarbeiter freisetzt, um die Arbeitsprozesse, Leistungen und Ergebnisse ständig zu verbessern, und Mitarbeiter ihre Handlungen an den Zielen, am Leitbild etc. der Schule ausrichten.
Die Unterpunkte des Kriteriums sind in dem Bewußtsein formuliert, daß die Handlungsspielräume der einzelnen Schulen zum Teil sehr begrenzt sind. Es gibt jedoch Bestrebungen, die autonomen Handlungsspielräume der Schulen auch hinsichtlich der Mitarbeiter zu erweitern. Ziel der Beschäftigung mit diesem Kriterium muß sein, gegebene und sich entwickelnde Handlungsspielräume bestmöglich zu nutzen.
Unterpunkte des Kriteriums 3
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen:
3a. Wie Mitarbeiterressourcen geplant und eingesetzt werden
Ansatzpunkte könnten sein, wie
3e. Wie Mitarbeiter und Teams Ziele vereinbaren und ständig
die Leistungen und
Ergebnisse überprüfen
Ansatzpunkte könnten sein, wie
3d. Wie die Beteiligung aller Mitarbeiter am Prozeß der
ständigen Verbesserung gefördert wird und wie Mitarbeiter autorisiert
werden, selbst zu handeln
Ansatzpunkte könnten sein, wie
3e. Wie eine wirksame Kommunikation zwischen Schulleitung und
Mitarbeitern über alle Organisationsstrukturen hinweg erzielt wird
Ansatzpunkte könnten sei, wie
Wie die Ressourcen der Schule wirksam zur Unterstützung der Politik und Strategie der Schule entfaltet werden
Unterpunkte des Kriteriums 4
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen:
Wie eine ständige Verbesserung der Bildungsarbeit erzielt wird
durch:
4a. Management der finanziellen Ressourcen
Ansatzpunkte könnten sein, wie
4b. Management der Informationsressourcen
Ansatzpunkte könnten sein, wie
4e. Umgang mit infrastruktureilen Ressourcen (Schulträgern,
Lieferanten, Gebäude, Sportplatz, Klasseneinrichtungen Lehrmittel)
Ansatzpunkte könnten sein, wie
4d. Anwendung von Technologie im Bereich der Administration,
der
Kommunikation und der Lehrtätigkeit
Ansatzpunkte könnten sein, wie
Wie Prozesse identifiziert, überprüft und gegebenenfalls geändert werden, um eine ständige Verbesserung der Unterrichtstätigkeit zu gewährleisten.
Ein Prozeß wird als eine Folge von Schritten definiert, die aus einer Reihe von Inputs (Unterricht u.a.) einen Output (Wissen u.a.) erzeugt. In jeder einzelnen Schule gibt es ein Netzwerk von Prozessen, die alle geführt und verbessert werden müssen. Unter den Prozessen gibt es einige, die für die erfolgreiche Tätigkeit einer Schule ausschlaggebend sind. Diese Prozesse müssen identifiziert werden. Sie überschreiten häufig Abteilungs- und Funktionsgrenzen und erfordem besondere Beachtung. (Ergänzung im Anhang)
Unterpunkte des Kriteriums 5
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen:
5a. Wie die für eine erfolgreiche Tätigkeit einer Schule
wesentlichen Prozesse
identifiziert werden.
Die Antwort sollte eine Liste der wesentlichen Prozesse beinhalten.
Ansatzpunkte könnten sein, wie
5b. Wie die einzelne Schule ihre Prozesse systematisch führt
Ansatzpunkte könnten sein, wie
5e. Wie Leistungsmessungen von Prozessen zusammen mit den ent
sprechenden Feedback-Informationen verwendet werden, um Prozesse
zu überprüfen und Verbesserungsziele zu setzen
Ansatzpunkte könnten sein, wie
5d. Wie die einzelne Schule Innovation und Kreativität bei
der Prozeß
verbesserung anregt
Ansatzpunkte könnten sein, wie
5e. Wie die einzelne Schule Prozeßveränderungen einführt
und den Nutzen
bewertet
Ansatzpunkte könnten sein, wie
Externe Kunden sind sowohl direkte als auch indirekte Kunden des Unternehmens
Externe Kunden aus der Sicht der Schule sind folgende Gruppen:
Schüler, Absolventen, Eltern
Weiterführende Bildunginstitutionen (zB. Universitäten, Fachhochschulen, Fach- und andere Akadernien zB. für MTA, Physiotherapie, Einrichtungen der Erwachsenenbildung etc.)
Arbeits- und Berufswelt (Betriebe und Arbeitsstätten, öffentlicher Dienst, Institutionen etc.)
Die Gesellschaft im näheren und weiteren regionalen Umfeld, Medien, Vereine, Gebietskörperschaften, die soziale und kulturelle Umgebung etc.
Diese Kunden können Auskünfte bzw. Daten zu den in folgenden genannten Aspekten liefern.
Das Kriterium 6 wendet sich zum Teil mit gleichen oder ähnlichen Fragestellungen an die direkten und indirekten Kunden.
(Eine ausführlichere Definition des verwendeten Kundenbegriffes
findet sich unter "Hinweise" zu Beginn.)
Unterpunkte des Kriteriums 6
Aus der Selbstbewertung sollte der Erfolg der Schule bei der verantwortlichen
Erfüllung der Bedürfnisse und Erwartungen seiner externen - direkten
und indirekten - Kunden hervorgehen
6a. Die Beurteilung bezüglich der Produkte, Dienstleistungen
und Kunden
beziehungen der Schule durch die direkten und indirekten Kunden
Dabei werden Produkte und Dienstleistungen sowohl (gemäß
der
Darstellung in Kriterium 5a.) im Bereich der Wissensvermittlung,
der Entwicklung von Fertigkeiten und der Persönlichkeitsentfaltung
gesehen.
Ansatzpunkte könnten sein, welche Einschätzung die direkten
und
indirekten Kunden (ermittelt durch Schüler- und Elternbefragungen,
Diskussionsgruppen etc.), von der Qualität der Leistungen der
Schule in Hinblick
auf folgende Aspekte haben.
6b. Die Entwicklung zusätzlicher Meßgrößen,
die die Zufriedenheit der
direkten und indirekten Kunden der Schule beschreiben
Ansatzpunkte können Indikatoren sein, hinsichtlich
Dabei ist auch die in dieser Hinsicht relevante Beziehung zu Dienstgebervertretem (Bund, Land, LSR) zu berücksichtigen (Ergänzung im Anhang)
Unterpunkte des Kriteriums 7
7a. Die Beurteilung der Schule durch die Mitarbeiter
Ansatzpunkte könnten sein, wie die Mitarbeiter (ermittelt durch
Mitarbeiterumfragen, Diskussionsgruppen, betriebliches Vorschlagswesen,
jährliches Beurteilungsgespräch usw. die Schule einschätzen
und zwar bezüglich
7b. Die Entwicklung zusätzlicher Meßgrößen,
die die Zufriedenheit der
Mitarbeiter der Schule beschreiben
Ansatzpunkte können Indikatoren sein, hinsichtlich
Dazu gehören die Bewertung der Öffentlichkeit bezüglich der Einstellung der Schule zu ganzheitlicher Bildung, Ausbildung, Demokratie, Lebensqualität und Erhaltung der globalen Ressourcen sowie der schulinternen Maßnahmen in diesem Zusammenhang.
Unterpunkte des Kriteriums 8
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen, wie erfolgreich die Schule
bei der verantwortlichen Erfüllung der Bedürfnisse und Erwartungen
der Gesellschaft insgesamt ist.
8a. Wie die Gesellschaft als Ganzes Auswirkungen auf das Umfeld wahrnimmt
8b. Die Entwicklung zusätzlicher Meßgrößen,
die die Zufriedenheit der
Gesellschaft mit der Schule beschreiben
Ansatzpunkte können interne Bewertungen derselben Kriterien sein,
wie sie unter 8a genannt sind sowie Bewertungen folgender zusätzlicher
schulbezogener Aspekte
Unterpunkte des Kriteriums 9
Aus der Selbstbewertung sollte hervorgehen:
9a. Finanzielle Meßgrößen für die Bewertung des Ergebnisses der schulischen Tätigkeit
Ansatzpunkte könnten sein
9b. Nichtfinanzielle Meßgrößen für die
Messung der schulischen Tätigkeit
Hierzu gehören Meßgrößen über verfügbare
Ressourcen, Veränderungen der bewerteten Organisation über die
Zeit (interner Bezugspunkt); relativer Status der Organisation im Durchschnitt
vergleichbarer Organisationen (externer Bezugspunkt)
Ansatzpunkte könnten sein,
in Hinblick auf Schülerzahlen
hinsichtlich Status der Schule in der Öffentlichkeit
Equity
hinsichtlich Lernerfolgsindikatoren
hinsichtlich Abgängerkarrieren
Repräsentation/Lösungsansätze von gesellschaftlichen
Problemen an der Schule
Prozesse
Genauere Prozeßaufgliederung
Element 3: Vertragsüberprüfungen
Für allgemeine Verträge, die eine Schule abschließen
kann, sind Prozesse festzulegen für Auftragsablauf, Art der Vertragsüberprüfung,
Festlegung qualitätsrelevanter Merkmale.
Für die Aufnahme von Schülern sind Prozesse
festzulegen für die Kundmachung des Leistungspaketes der Schule für
Schüler und Eltern, sowie die Festlegung qualitätsrelevanter
Merkmale der Schüler.
Element 4: Unterrichtsvorbereitung und neue Unterrichtsverfahren
(=Designlenkung)
• Entwicklungsablauf mit Festlegung von Meilensteinen
• Projektübersicht bei laufenden Projekten
• Definition der fächerübergreifenden Schnittstellen
• Dokumentation des Informationsaustausches
• Überprüfung der Qualität des Verfahrens
oder der neuen Verfahren
• Prüfung und anschließende Freigabe von Unterrichtsunterlagen
und Materialien
Element 5: Lenkung von Dokumenten Lenkung von Qualitätsdokumenten
und Vorlagen
• Erfassung aller qualitätsrelevanten Dokumente
(u.a. standardisierte Unterrichtsunterlagen, Checklisten)
• Änderungssammellisten
• Erstellung, Prüfung, Freigabe, Verteilung, Ablage
• Grund für Neuausgabe von Dokumenten
• Lenkung von Anmeldungen, Abmeldungen, Entschuldigungen,
Zeugnisse und Prüfungsunterlagen: Erfassung von Design aller relevanten
Dokumente, Management der Dokumente, Erstellung, Prüfung, Freigabe,
Verteilung, Ablage
Element 6: Beschaffung der Lehrmittel und des Inventars
• Beschaffungsmeldung (Antrag, Auftrag)
• Lieferantenbeurteilung und laufende Bewertung
• Beurteilungskriterien
• Überprüfung beschaffter Produkte durch den
Auftraggeber
Element 8: Identirikation und Rückverfolgbarkeit
Festlegung der Verantwortlichkeiten bei fächerübergreifendem
Unterricht und extemen
Projekten
Element 9: Prozeßlenkung des Unterrichts und der
Ertragssicherung
• Aussagekraft, Vollständigkeit und Design der Unterrichtsunterlagen
• Einbau der Kunden in die Prozesse
• Unterrichtsplanung
• Planung der Ertragssicherung (evtl. Prüfungen)
• Revisionsstand der Unterichtsunterlagen
• Spezielle Verfahren und deren Qualifikafionen
• Einschließen von Exkursionen, Wandertagen,
Sportwochen u.a..
Element 10: Prüfungen
Eingangsprüfungen (zB. zur Feststellung der Eingangsqualifikation
derSchüler, um Dienstleistungen entsprechend anpassen zu können);
Zwischenprüfungen und deren Planung Endprüfungen, Berücksichtigung
der durchgeführten Zwischenprüfungen, Feststellung der Erfüllung
der geforderten Kriterien; Dokumentation der Prüfungen; Berücksichtigung
der Rückverfolgbarkeit.
Element 11: PrüfMittel
• Design und Aufbau aller relevanten Prüfmittel
(verschiedene Tests, Schularbeiten etc.); Meßfähigkeit und Meßgenauigkeit,
evtl. Rückführung auf internationale Normen
Element 13: Behandlung von Kunden, die geforderten Kriterien
nicht entsprochen haben:Art und Umfang von Zusatzdienstleistungen nach
Abklärung mit Kunden
Behandlung von Kunden, die auch nach Zusatzdienstleistung
nicht den Kriterien entspre
chen
Element 14: Korrekturmaßnahmen
• systematische Analyse von fehlerhaften Prozessen
• systematische Analyse jener Fälle, in denen Kunden
nicht den Kriterien entsprechen haben
• Ausarbeitung von Präventivmaßnahmen
• Überprüfung der Wirksamkeit eingeleiteter
Korrekturmaßnahmen
Element 16: Qualitätsaufzeichnungen: Definition des Umfanges, Eindeutige Zuordnung, Aufbewahrungsart, -ort und -zeit
Element 17: Interne Qualitätsaudits: Qualifikation der Auditoren, Verwendete Checklisten, Überprüfung eingeleiteter Korrekturen zur Behebung der Schwachstellen
Was die Schule im Hinblick auf die Zufriedenheit ihrer
Mitarbeiter leistet.
Mitarbeiter sind alle im Unternehmen beschäftigten
Personen.
a) Die Beurteilung der Schule durch die Mitarbeiter
Ansatzpunkte könnten sein, wie die Mitarbeiter (ermittelt
durch Mitarbeiterumfragen,
Diskussionsgruppen, Betriebliches Vorschlagwesen, jährliches
Beurteilungsgespräch
usw.) die Schule einschätzen, und zwar bezüglich:
ARBEITSUMFELD
• Raum und Sachausstattung für die Lehre
• Administration
• Persönlicher Raum für Unterrichtsvorbereitung
• Kommunikationsräume (zB. Lesezimmer...
• Besprechungszimmer für Einzelgespräche
• Sanitäre Einrichtungen
• Erholungsräume
• Technische Ausstattung (Informations- und Kommunikationstechnologie)
GESUNDHEITS- UND SICHERHEITSVORKEHRUNGEN
• Brandschutzeinrichtungen, Übungen, Information
• Tätigkeit und Verfügbarkeit der Schulärzte
und Räumlichkeiten dafür
• Qualität des Schulbuffets
• Separierte Raucherbereiche
• Reinigung der Schule und Mülltrennung
• Sicherheit von Werkstätten und Labors
• Haftungsvorkehrungen
• Qualifizierte berufsbegleitende Beratung (psychologischer
Schwerpunkt, Psychohygiene)
SICHERHEIT DES ARBEITSPLATZES
• Anstellungsverträge nicht pragmatisierter Lehrer
• Unterstützung bei Pragmatisierungen
• Transparenz bei der Stundenzuteilung
• Lehrer-Stundenverteilung entsprechend der Eignung
• Gerechtigkeit bei Lehrerstudenzuteilung
KOMMUNIKATION
Zeitliche Möglichkeiten der Kommunikation
Räumliche Möglichkeiten zur Kommunikation
Infonnelle Kommunikationsstrukturen
Formelle Kommunikationsstrukturen
Innerbetriebliche Kommunikation der Mitarbeiter auf den
einzelnen Ebenen
• Qualität des Informationsflusses
• Kommunikation Lehrer - Schüler
• Kommunikation Lehrer - Eltern
• Kommunikation Lehrer - Schulaufsicht
• Kommunikation Schule: Wirtschaft, Zubringerschule,
"Abnehmer" (UNI, Hochschule,...), weiterführende Bildungseinrichtungen
BEZIEHUNGSKULTUR
• Konfliktkultur
• Gesprächskultur
• Annahme und Einarbeitung neuer Mitarbeiter
• Beziehung zwischen den Lehrergenerationen
• Führungsstil
• Flexibilität und Teamfähigkeit
• Umgang mit Traditionen
• Umgang n-fit Neuerungen
• Mobbing
• Lobbying
MITARBEITERBEWERTUNG UND ZIELVEREINBARUNGEN
• Klare Zieldefinitionen
• Konsens bezüglich der Zieldefinitionen
• Deutlichkeit und Durchschaubarkeit der Bewertungsmodelle
(Dienstgeber, durch die Schulpartnerschaft)
• Identifikationsgrad mit den Zielen
• Ausgleich bei Zielkonflikten
SCHULPROFIL
• Visionen
• Leitbild
• Umsetzungsstrategien
• Akzeptanz im Lehrkörper
• Mitgestaltungsmöglichkeiten
• arbeitsfähiges Schulprofilteam
• Positionierung der Schule im Bildungsangebot
GEGENWÄRTIGES IMAGE DER SCHULE
• Pädagogisches Klima
• Unterrichtsqualität
• Soziales Klima
• Erreichung des fachlichen Ausbildungsnivaus
• Ausprägungsgrad der zu vermittelnden Schlüsselqualifikationen
- Fachkompetenz - Soziale Kompetenz
FORTBILDUNG
• Strategische Personalplanung für innovative Schulentwicklung
• Fachliche Fortbildung
• Persönlichkeitsbildung
• Karrierebezogene Fortbildung (zB. Managernentschulung)
• Vorbereitung auf sich ändernde Lehrerrolle (z13.
Moderator)
• Vorbereitung auf gezielte Anwendung verschiedener Unterrichtsmethoden
KARRIERECHANCEN
• Einsatz entsprechend der Zertifizierung
• Einsatz entsprechend der Qualifikation
• Autorisierung der Mitarbeiter
• Kenntnis der notwendigen Voraussetzungen bei Bewerbungen
• Flexibilität im Bezug auf optimale Vergabe bestimmter
Funktionen
LAUFBAHNPLANUNG
• Transparenz der Kriterien der Personalplanung
Möglichkeiten der langfristigen Laufbahnplanung
ANFORDERUNGEN DER ARBEITSSTELLE
• Definiertes Mitarbeiterprofil
• Durchführbarkeit der Vorschriften
• Überforderung
• Neue Unterrichtsmethoden
• Spez. Anforderungen durch heterogene Klassenzusammensetzung
• Interdisziplinarität
• klare Auftragsvergabe und Zuteilung von Verantwortung
ENTLOHNUNGSSYSTEME
• Zufriedenstellende Abgeltung für besondere Tätigkeiten
(Kustodiate, Klassenvorstand, Prüfung, ...)
• Aufteilung der Mehrdienstleistungsstunden entsprechend
definierter Kriterien
SYSTEME DER ANERKENNUNG VON LEISTUNGEN
• Transparenz und Leistungsorientierung der Belohnungsmodelle
- finanzielle Abgeltung
- ideelle Abgeltung (Lob, Ehrentitel, Anerkennungsschreiben
u.a.)
- Leistungskatalog/Meßbarkeit
• Einfluß der einzelnen Leistungskriterien
auf die Dienstbeurteilung
FÜHRUNGSSTIL UND -WIRKSAMKEIT
Wird die Führungsrolle wahrgenommen Werden die Führungsaufgaben
erfüllt: Feedback Delegationsgrad demokratische Entscheidungsfindung
Wertschätzung Förderung von Schulentwicklung und Organisationsentwicklung
Hospitation und Berurteilungsgespräch Mitarbeitergespräch Mut
zum Risiko
ENTFALUNGSMÖGLICHKEIT UND SELBSTVERWIRKLICHUNG
QUALITÄT DES INNERBETRIEBLICHEN VORSCHAGWESENS
• Aufgeschlossenheit gegenüber innovativen Vorschlägen
• Bereitschaft zur Umsetzung von innovativen Vorschlägen
• Exekutierung von Innovationen
Dell, Joachim / Schmidt, Günter / Tautenhahn, Frank: Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Bildungsarbeit – Ein Leitfaden zur Selbstbewertung von Schulen nach dem Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM - Education Excellence Modell); Projektbericht `Qualitätsmanagement in Schule´ in drei Bänden: Band 1: EFQM-Grundlagen, Band 2: Fallstudie, Band 3: Praxis-Handbuch, KIT-Verlag, Hammerstrasse 18, D-57645 Nister, (www.kitverlag.de) 1999
Franz, Hans-Werner: Integriertes Qualitätsmanagement in der Weiterbildung nach EFQM - Modell, Instrumente, Fallstudie und vollständiges Manual zur eigenen Umsetzung, Bertelsmann Verlag, Bielefeld 1999 (www.amazon.de)
Radtke, Philipp / Wilmes, Dirk: European Quality Award, München 2000 (www.amazon.de)
Europäische Stiftung für Qualitätsmanagement: www.efqm.org
und www.deutsche-efqm.de